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Böden und Erosion

 

Bodenerosion in der Uckermark

Abflussprozesse und die damit beeinflussten fließgewässerinternen Stofftransporte und ?transformationen treten von Region zu Region unterschiedlich häufig ein. Mit Messungen ist es oft schwierig solche Ereignisse vollständig einzufangen. Deshalb werden Modelle zur Abstraktion des Systems eingesetzt. Notwendig sind Parametrisierungen der geometrienbezogenen Bodendaten aus vorliegenden digitalen Karten. Häufig werden auch einfachere Methoden, wie z.B. die Gefahrenstufenkartierung bzw. vergleichende Standortbeurteilung und empirische Modelle, wie die Allg. Bodenabtragsgleichung (ABAG) oder auch die Betrachtung von Neigungsflächentypen eingesetzt. Die in der ABAG integrierten Interaktionen der Einflüsse von Niederschlag, Topografie, Boden und Bewirtschaftung ergeben im Ergebnis bereits ein komplexeres Abbild typischer Situationen als es einfache Gefahrenkarten vermögen.
In der Uckermark betrug die mittlere Erosivität der Niederschläge (kinetische Energie) in der CLINO-Periode 1961-1990 ca. 47 N/h/a (N-Newton, zum Vergleich Bayern: ca. 120 N/h/a, mittl. Westen der USA bis ca. 1200 N/h/a). In der Periode seit 1990 erreicht die mittlere Erosivität allerdings eine neue Stufe (Abbildung 1), die sich letztlich je nach Zusammentreffen der Einzelfaktoren in höheren Bodenabträgen widerspiegeln kann. Extremereignisse sind selten, vernichten aber oft die vorherigen Anstrengungen des Bodenschutzes, wie 2007 geschehen (Abbildung 2, Abbildung 3).

Bodenerosivität

Abbildung 1: Regenerosivität in Dedelow seit 1991


Starkregen mit Erosivitätswerten von 45 N/h sind einmal in 20 Jahren und solche mit 12 N/h einmal in 2 Jahren wahrscheinlich (Deumlich, 1999). Starkregen treten entsprechend den typischen Bedingungen Mitteleuropas, mit einer Häufung in den Monaten Mai bis September, auf. Im Zeitraum April bis September sind folglich zu Zeiten geringer Bodenbedeckung wiederkehrend stärkere Erosionsereignisse auf Ackerland mit Einträgen in angrenzende Ökosysteme zu verzeichnen. Erosionsereignisse im und ausgangs des Winters sind aufgrund der im Landesmaßstab höheren Erodierbarkeit der lehmig-sandigen Decken und des umfangreichen Weizenanbaus ebenfalls häufig. Damit gelangen u.a. partikulär gebundene Nährstoffe in die Gewässer. Auch konservierende Bodenbewirtschaftung genügt oft nicht, um die Bodenabträge im Mittel auf weniger als 1 t/ha.a zu reduzieren.

Erosion Mais                                              

Abbildung 2: Erosion in Mais (5.6.2007) (Foto:Deumlich(ZALF))  

Bodenbedeckung WW

Abbildung 3: Bodenbedeckung des Winterweizens verhindert größere Schäden, nur Fahrspuren sind noch besonders betroffen (5.6.2007) (Foto: Deumlich (ZALF))

 


 

Unser Projektpartner ZALF hat gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern zwei Berichte zur Bodenerosion und eine zu Bodenverdichtung in den "Beiträgen zu Bodenschutz in Mecklenburg Vorpommern" herausgegeben.

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